Bange Blicke nach Abpfiff. Hat der 1:0-Sieg gereicht? Gerade hatten die U13-Fußballer vom FC St. Pauli in ihrem letzten Turnierspiel die Nachwuchskicker aus Neubrandenburg geschlagen – und schon gingen die Rechenspiele los. Drei Punkte Vorsprung vor dem direkten Kontrahenten Union Berlin. Die Köpenicker mit einem Spiel weniger konnten die Hamburger aber dennoch nicht mehr einholen: Es zählt der direkte Vergleich und den gewann Pauli zuvor souverän mit 3:0. Der Turniersieg war dem FC St. Pauli also nicht mehr zu nehmen.
Es war mal wieder ein wahres Fußball-Highlight, das die Zuschauer in der Sporthalle Krebsförden beim HWP-Cup des Neumühler SV geboten bekamen. Mehr als 400 Besucher waren über den Tag verteilt gekommen. Das Turnier galt als Generalprobe für das HWP-Hallenmasters in zwei Wochen. Mit zwei Punkten Vorsprung krönten sich der FC St. Pauli schließlich zum Turniersieger, vor Holstein Kiel und dem FC Förderkader aus Rostock. Der Jubel kannte keine Grenzen bei den jungen Fußballern vom Bundesligisten. Auf den Plätzen folgten Union Berlin, Hansa Rostock, 1. FC Neubrandenburg, VfB Lübeck und Gastgeber Neumühler SV.
„Wir sind mit der Erwartungshaltung an den Start gegangen, die Großen hier ordentlich zu ärgern und uns viel Selbstvertrauen für das Masters am 01.02. zu erspielen.“, sagte NSV-Trainer Klaus Fallberg, nachdem seine Mannschaft den letzten Platz belegt hatte. „Natürlich trübt das Tabellenbild, aber es waren sehr gelunge Auftritte unserer Mannschaft dabei. Wir müssen uns in zwei Wochen nicht verstecken!", zog Fallberg ein Fazit.
„Wir haben teils grandiosen Fußball gesehen“, sagte Turnierorganisator Steffen Klatt vom Neumühler SV, „es ist echt schön zu beobachten, wie sich Kinder in dem Alter fußballerisch entwickeln.“ Und obwohl sich qualitative Unterschiede zwischen den Mannschaften aus den Nachwuchsleistungszentren und dem Gastgeber zeigten, respektierten sich die Nachwuchskicker gegenseitig auf dem Platz.
Wenn es dann doch mal emotional wurde, sorgte das Schiedsrichterteam um Till Schöttler und Lenny Pasewaldt für Ordnung. „Ich war bereits im Sommer dabei und wollte unbedingt wieder mitmachen. Das Turnier ist top organisiert, die Mannschaften bekommt man hier nicht oft zu sehen und es sind Jungs aus unterschiedlichen Nationen dabei“, so Pasewaldt, der für den FC Mecklenburg-Schwerin pfeift und auch in zwei Wochen beim großen Hallenmasters wieder am Start sein wird.
Die unterschiedlichen Spielstile der Mannschaften hätten für ihn den Reiz ausgemacht. „Du siehst im 10-Minuten-Takt verschiedene Fußballcharaktere und willst ja nicht nur drumherum pfeifen, sondern auch sehen, wie so eine Mannschaft zusammenspielt.“
Nach dem Turnier ist beim Neumühler SV vor dem Turnier. Denn das Hallenmasters am 1. Februar 2025 steht bereits in den Startlöchern. Mit Vereinen wie Borussia Dortmund, RB Leipzig oder Eintracht Frankfurt werden auch dort wieder hochklassige Teams vertreten sein. Steffen Klatt: „Wir sind ein kleiner Verein und eine Handvoll Leute, die sich um die Turniere kümmern. Das größte Lob ist das positive Feedback der anderen Mannschaften und deshalb machen wir weiter."
Fotos von Dietmar Albrecht